Kuba Religionen: Götter und Mythen

Kuba Stadtteil Cayo Hueso in Havanna
Stadtteil Cayo Hueso in Havanna - ein Ort für Künstler und allerlei animistischen und okkulten Religionen

Religionen auf Kuba

Als Hauptreligion auf Kuba gelten der Katholizismus und die Santeria, eine eigentliche Mischreligion. Santeria basiert auf einer animistischen Religion der westafrikanischen Yorubaund und ist sehr stark mit christlichen Elementen vermischt.

Weder unpolitische noch unorganisierte Form der Religionsausübung bekommt die Santeria nun schon seit einigen Jahren eine staatliche Förderung. Geschätzt wird, dass rund 35 - 40 Prozent der Kubaner katholisch getauft wurden, darunter sin auch viele Anhänger der Santeria. Der Vatikan sieht es anders und ist der Meinung, dass rund 60 Prozent der Kubaner Katholiken sind, ein totaler Irrglaube der Mächtigen im Vatikan! Die „Virgen de la Caridad del Cobre“ (Barmherzige Jungfrau von El Cobre) ist die Schutzpatronin der Kubaner, in der Santeria ist sie auch die Göttin der Flüsse und der Liebe Ochun.

Nebst der katholischen Kirche entstanden in den letzten Jahren zahlreiche kubanisch-protestantische Gemeinden, mittlerweile werden auf Kuba rund 89.000 Zeugen gezählt.

Auch das Judentum ist seit 1492 auf Kuba fest verankert, doch nur rund 1500 Kubaner zählen dazu.

Wer sind die Orischas (Götter) ?

Elegba

Die Gottheit Elegba ist die zentrale Figur im Spiel der Gottgewalten, er ist der Wächter aller Wege und Tore, er hütet den Durchgang von der irdischen Welt zur Götterwelt. Es wird ihm auch unterstellt, dass er versucht, die Gläubigen vom rechten Weg abzubringen. Zugeordnet wird er dem Heiligen Antonius.Ogún  

Diese Gottheit  ist der Gott des Eisens, er verteidigt wie ein Krieger den Übergang zur Götterwelt. Er ist der Schutzherr all jener, welche etwas mit dem Bergbau zu tun haben. Durch seine Aufgabe, Arbeiter und Soldaten zu schützen ist der Ogún selber ein rauer Geselle, welcher gerne Rum trinkt. Als Opfergabe wird im rituell als Gabe neben Zigarren und Zigaretten auch Rum gereicht.
 

Ochún

Die Gottheit Ochún ist die Göttin der Fruchtbarkeit und Liebe, sie herrscht über alle Ströme wie, Flüsse, Honig oder Blut. Sie zeigt sich ihren treuen Anhängern bei Geldsorgen behilflich und sorgt dafür, dass diese bei Geldsorgen wieder „flüssig“ sind. Die bekannte Wallfahrtskirche El Cobre nahe bei Santiago de Cuba ist ihr als Schutzheilige Kubas (Virgen de la Caridad) gewidmet, denn Namen erhielt sie durch den Kupferbergbau in dieser Region.
 

Yemayá 

Die Göttin Yemayá ist die Hüterin der ruhenden Gewässer, sie ist die ältere Schwester von Ochún. Ihr eigentlicher Name ist Yeyé omo Eja, welcher im Volksmund verkürzt ausgesprochen wird, sie ist die Göttin der Mütterlichkeit.
 

Changó 

Diese Gottheit verkörpert Gewallt, Jähzorn und Ungeduld. Als Gott des Krieges und der Männlichkeit ist er Herr über Blitz und Donner. Im christlichen Glauben stellt er die Heilige Barbara dar, seine Macht wird durch seine Doppelaxt symbolisiert. 
 

Babalu Aje

Babalu Aje ist die barmherzige Gottheit der Kranken und Bedürftigen. In den Darstellungen wird er abgebildet, wenn er an Krücken geht und von streunenden Hunden begleitet. Die Exzesse der Menschen bestraft er mit schlimmen Krankheiten und Seuchen und wird bis heute in der Darstellung vom Heiligen Lazarus verehrt. 
 

Obbatala

Diese androgyne Gottheit ist Gott des Friedens und Erschaffer der Welt, sein Kennzeichen ist die Farbe Weiss das Symbol, die Kokosnuss. Am liebsten isst er „ecru“, pürierte Caritabohnen, welche in Kokosmilch gekocht werden und ihm als Opfergaben dargeboten werden.
 

Aggayu Sola

Dieser Gott ist mit dem heiligen Christophorus verbunden und gilt als Beschützer aller Reisenden und des Landes, er ist der Grossvater Changos und gleichzeitig der Gott der Wüste.
 

Gruppen

Lucumis

Die Lucumis sind eine Gruppe der Santerias, welche der christlichen Religion näher standen. Mit den heiligen Zeichen versuchten die Lucumis, Weissagungen zu machen. Für sie war es das Wichtigste, sich über die Zukunft Klarheit zu verschaffen, um danach handeln zu können.
 

Regla Conga

Die Mitglieder der Regla Conga haben den Ruf, alle Hexenmeister zu sein und mit den dunklen Mächten zu praktizieren. Dies hatte zur Folge, dass man sie auch die Hexer (=brujos) zu benennen. Um die Götter zu besänftigen wurde eine Fest namens Makuta zu veranstalten, die eigentliche Geburtsstätte des Rumba. Das auffälligste Zeichen im Haus eines Angehörigen des Regla Conga ist ein an der Decke aufgehängten Kürbis. 
 

Mayombe

Ein Mayombe ist ein böser Geist, denn die Mitglieder der Gruppe haben sich ganz den bösen Geistern verschrieben, so werden bei manchen Ritualen tote Tiere benutzt. Dadurch sind vielen Kubanern die Mayombes wegen diesen Zaubereien unheimlich.
 

Abakua

Sklaven in Havanna gründeten Mitte des 19. Jahrhunderts einen Geheimbund, wo die männlichen Tugenden gepflegt wurden, dies sind Mut, Stärke und Entschlossenheit. Nebst einer geheimen Zeichenschrift benutzten sie auch eine Geheimsprache. Heute sind die Richtungen unterschiedlich, eine nehmen auch Weisse auf, während andere dies strikt ablehnen.
 

Santeria 

Die Santeria ist eine afroamerikanische Hauptreligion auf Kuba, welche ihre Orishas (Götter der Santeria) mit katholischen Heiligen (spanisch santos) verheimlicht.

Die vielen Katholiken auf Kuba suchen heil und rat bei einer Santera, einem Santero oder einem Babalao, sie sind praktizierende Anhänger der Santeria. Durch die vorherrschenden Einheit von katholischen Heiligen mit Aspekten der Götter der Santeria sehen sie in ihrem Handeln auch gar keinen Widerspruch. Klar ist, dass die katholische Kirche die Santeria mit den verbundenen Praktiken kategorisch ab, toleriert aber im Gegenzug die Volksfrömmigkeit.

Die Sklaven Kubas stammten fast ausschliesslich aus Westafrika, die spanischen Kolonialisten verboten den Sklaven kategorisch, ihre Kulte auszuüben, dazu kam, dass die römisch-Katholische Kirche den Sklaven ihren Glauben aufgezwungen hatte.

Um ihren Glauben und somit Tradition und Kultur zu wahren, ordneten sie jeweils einem ihrer Götter (Orischas) einen Schutzheiligen der christlichen Kirche zu. Nach aussen verehrten sie die neuen Götter, aber huldigten zugleich weiter ihren Orischas. Jeder ernst zunehmenden Naturgewalt wurde demnach ein Gott zugeordnet, mit Hilfe der „Diener“ der Götter (Adepten) konnten die Gläubigen diesen um Rat fragen. Aus dieser Entwicklung entstand eine Religion, die bis heute viele Richtungen und Strömungen vereint, doch die eigentlichen Riten waren stark afrikanisch geprägt. Auch die Vodoo-Rituale, wie wir sie heute kennen, spielen eine wichtige Rolle. In der kubanischen Gesellschaft ist der mystische Glaube tief verwurzelt, weitergegeben wird sie von Generation zu Generation.
 

Santería-Zeremonien

Die Orischas (Götter) werden durch bestimmte Trommel-Rhythmen und Gesänge angerufen. Batas (3-er-Kombination von Trommeln) bilden dabei die Einleitung, jede dieser Orischas wird durch einen Fetisch bei den Zeremonien vertreten, dem Opfer werden in Form von kleinen Gaben gebracht.

Nachdem Elegba die Verbindung zu einem der Orischas frei gegeben hat, kann dieser von einem der Teilnehmer Besitz ergreifen und dabei Botschaften übermitteln. Das Ganze bildet dann der Höhepunkt einer jeden Zeremonie.

Mythen und Gechichten gibt es somit unzählige zu entdecken.

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